Was ist Handfasting und passt das zu eurer Hochzeit?
Die Hochzeitswelt ist voller Traditionen und Rituale, die Paare dabei unterstützen, ihre Liebe und Verbundenheit zu feiern. Eines dieser Rituale, das in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat, ist das Handfasting. Insbesondere bei alternativen Hochzeiten findet es sich als Hauptbestandteil der Trauung immer häufiger wieder. Was genau verbirgt sich hinter dieser alten Tradition und ist sie ein passendes Element für eure Hochzeitszeremonie? Dieser Artikel gibt euch einen Überblick über die Bedeutung des Handfastings und hilft euch bei der Entscheidung für eure Hochzeit.
Was versteht man unter Handfasting?
Handfasting ist ein altes keltisches Ritual, das schon seit Jahrhunderten praktiziert wird. Dabei werden die Hände des Paares symbolisch miteinander verbunden, um ihre Verbindung füreinander zu betonen. Während des Handfasting wird das Paar oft von einem Trauredner begleitet, der sowohl die Trauung als auch das Binden der Hände des Paares mit einem Band vollzieht. Hiervon kommt auch der bekannte englische Ausdruck „to tie the knot“ als Synonym für “heiraten”. Die Farbe des Bandes kann dabei auch eine symbolische Bedeutung haben, wie zum Beispiel Grün für Wachstum und Fruchtbarkeit oder Rot für Leidenschaft und Liebe. Im Verlauf des Artikels werden wir weiter auf die Bedeutung der Farben eingehen
Der Ursprung des Handfasting
Die englische Bezeichnung “Handfasting” wurde vermutlich aus dem Alt-Nordischen “handfesta” entlehnt, was “einen Handel abschließen durch das Verbinden der Hände” bedeutet. Handfasting blieb während des Mittelalters in England eine verbreitete Art zu heiraten, in der anschließenden Neuzeit wurde es besonders in Schottland populär. Während des Handfastings nahmen sich der Mann und die Frau nacheinander an der rechten Hand und erklärten jeweils laut, sich einander ab diesem Moment als Ehemann und Ehefrau anzunehmen. Häufig wurde dieses Ritual im Haus der Braut vollzogen, aber laut Aufzeichnungen fanden Handfastings auch in Tavernen, in einem Obstgarten und sogar zu Pferd statt. Ab den späten 1960er-Jahren gewann dieses Ritual im gesamten westeuropäischen Raum an Beliebtheit. Handfasting wurde zu dieser Zeit vorrangig im keltischen Neuheidentum und bei Wicca für Hochzeitszeremonien genutzt. Das Handfasting in heutiger Form wird nicht nur, wie ursprünglich, durch das Zusammenlegen der Hände, sondern zusätzlich durch das Binden von Bändern um die Handgelenke von Braut und Bräutigam durchgeführt.
Die Handfasting Zeremonie
Die Handfasting-Zeremonie beginnt mit der Begrüßung der Gäste und des Brautpaares, sowie der Einleitung in das Ritual durch den Trauredner. Anschließend bindet dieser (oder ausgewählte Personen, z.B. eure Trauzeugen) farbige Bänder um die Hände des Paares und verknotet diese. Währenddessen tauscht das Paar ihre persönlichen Gelübde füreinander aus, bevor die Zeremonie mit Segnungen und Glückwünschen für ihre gemeinsame Zukunft endet. Man kann das Handfasting als Alternative zum Ringtausch nutzen, da es keine zwingende Voraussetzung für Ringe gibt. Viele Paare entscheiden sich jedoch weiterhin gerne entweder zuvor oder im Anschluss an das Handfasting, ihre Ringe miteinander zu tauschen.
Die Farben der Bänder
Abhängig von kulturellem Hintergrund und persönlichen Vorlieben variieren die Farben beim Handfasting in ihren Bedeutungen. Es gibt keine feste Regel, welche und wie viele Farben verwendet werden. Paare können daher frei wählen, welche Farben für sie persönlich am bedeutsamsten sind und die am besten zu ihrer Hochzeit passen. Zudem besteht die Möglichkeit, weitere Elemente wie Blumen oder Kräuter einzubeziehen, um die Bedeutung und Symbolik des Handfastings zu verstärken. Die gewählten Farben und Elemente sollen die Liebe und Verbindung des Paares widerspiegeln und ihre Zeremonie zu einem persönlichen und bedeutsamen Erlebnis machen.
Einige der traditionellen Farben und ihre möglichen Bedeutungen sind:
- Grün: Wachstum, Fruchtbarkeit und Gesundheit
- Orange: Ermutigung und Freundlichkeit
- Rot: Liebe, Leidenschaft und Stärke
- Gelb: Selbstvertrauen, Freude und Ausgeglichenheit
- Blau: Aufrichtigkeit, Hingabe, Gelassenheit und Geduld
- Violett: Sentimentalität und Macht
- Weiß: Frieden, Reinheit und Gelassenheit
- Rosa: Glück, Romantik, Einheit und Wahrheit
- Gold: Reichtum, Intelligenz und Langlebigkeit
- Silber: Werte und Kreativität
- Braun: Heimat, Erde und Talent
- Schwarz: Erfolg und Weisheit
Ist Handfasting das Richtige für eure Hochzeit?
Letztendlich ist die Entscheidung, ob Handfasting für eure Hochzeit eine passende Ergänzung ist, eine sehr persönliche. Wenn ihr euch von der Symbolik, der Bedeutung und der Schönheit dieses alten Rituals angezogen fühlt, könnte es eine wunderbare Ergänzung zu eurem besonderen Tag sein.
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Bedeutung und Symbolik: Handfasting ist ein stark symbolisches Ritual, das die Bindung und das Versprechen des Paares füreinander betont. Wenn ihr nach einer Zeremonie sucht, die eine tiefe emotionale Bedeutung hat und eure Liebe auf eine besondere Weise feiert, könnte Handfasting die richtige Wahl sein.
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Persönliche Präferenzen: Die Zeremonie sollte zu euch beiden passen. Wenn ihr euch von der Spiritualität und der Symbolik des Handfasting angezogen fühlt, kann das Ritual eine schöne Ergänzung zu eurer Hochzeit sein.
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Ablauf und Planung: Denkt auch an die praktischen Aspekte. Stellt sicher, dass ihr genügend Zeit für die Planung und Vorbereitung habt und dass ihr die Zeremonie mit eurem Trauredner oder eurer Traurednerin im Voraus besprecht, um alle Details zu klären.
Egal, ob ihr euch für Handfasting oder eine klassische freie Trauung entscheidet, das Wichtigste ist, dass ihr eure Liebe und eure Verbundenheit feiert und euren Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.